Verjüngungskur für Archivalien

Lifting für Korneuburgs älteste Schriftstücke

Korneuburgs Stadtarchiv besitzt eine besonders umfangreiche Handschriftensammlung, beginnend ab dem Jahre 1300. Darunter finden Sich an die 500 Pergamenturkunden, über 1700 Handschriften, wie Ratsprotokolle, Testamentsprotokolle, Zunftarchivalien uvm.

Über Jahrhunderte hinweg, wurden die Aufzeichnungen über Wissenswertes in der Gemeinde gesammelt und zentral verwaltet. Sie geben mit ihrem Inhalt einen wichtigen Einblick in die Geschehnisse der Vergangenheit.

„Schleichender Materialverschleiß der Archivalien kann deren Totalverlust zur Folge haben. Daher ist es auch notwendig, die Sammlung vor äußeren negativen Einflüssen zu schützen“, erklärt Stadtarchivarin Heide Noelle.

Seit gut 20 Jahren restauriert Peter Zehetmayer vom Institut für Papierrestaurierung daher die historischen Stadtarchivalien. Im Jahr 1995 betreute er in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde die Übersiedlung der Archivalien aus dem Stadtturm in Räumlichkeiten des Rathauses. Damals wurden alle Archivalien entstaubt, neu gesichtet und zum Schutz in säurefreies Papier, Buchschuber und Kartons gelegt.

Nach so vielen Jahren mussten weitere Erhaltungsmaßnahmen ergriffen werden. Restaurator Zehetmayer nahm sich dafür einige Zeit und war intensiv damit beschäftigt, mithilfe konservatorischer Arbeiten, die gröbsten Schäden direkt vor Ort zu beheben und den Bestand allgemein zu begutachten. 

Die Restauration der Korneuburger Archivalien ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch kostspielig. Da sehr stark beschädigte Archivalien durch die Stadtgemeinde aus Kostengründen nicht restauriert werden können, wurde 1995 die Aktion der Buchpatenschaften ins Leben gerufen. Mit dieser können Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Erhalt der Kulturgüter einbezogen werden.